Wer sich für einen Hund aus dem Tierheim entschieden hat, wird sich in einigen Fällen auch mit der Frage beschäftigen: Kann ich diesen Hund noch erziehen? Wir haben ein paar Tipps, wie man sich verhalten und worauf man achten sollte!
Ein Vierbeiner aus dem Tierheim ist in aller Regel schon aus dem jungen Alter heraus, in dem man ihn noch prägen kann. Wahrscheinlich hat er auch schon einen Hundebesitzer gehabt und nicht die besten Erfahrungen gemacht oder sogar ein bitteres Schicksal erleiden müssen.
Das muss aber nicht immer so sein. Manchmal ist auch der Besitzer verstorben oder Herrchen und Frauchen haben sich scheiden lassen – für den Hund war kein Platz oder keine Zeit mehr. In solchen Fällen kann man durchaus einen Hund mit einem absolut positiven Hintergrund im Tierheim finden, der auch eine gute Erziehung erfahren durfte.
Bereits vorher mit dem Hund aus dem Tierheim beschäftigen
Bevor man den Hund aus dem Tierheim nach Hause holt, sollte man sich schon intensiv mit dem Tier beschäftigt, mit den Tierpflegern gesprochen und so viel wie möglich erfahren haben. Das macht es leichter, den neuen Mitbewohner zu verstehen und auf ihn einzugehen. Vor allem aber trifft man als Hundefreund eine Entscheidung für ein ganzes Hundeleben. Diese will gut vorbereitet sein.
Idealerweise sollte man auch bereits den Hund kennengelernt haben und mit ihm zum Beispiel ein paar Mal Gassi gegangen sein, so dass man weiß, dass „die Chemie stimmt“ und man das Tier wirklich bei sich haben möchte. Trotzdem kann es vorkommen, dass sich Hund in seiner neuen Umgebung anders verhält.
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Die gute Nachricht: Selbst wenn der Hund schon älter ist, kann man ihn noch erziehen. Das zeigt unter anderem das Beispiel von „Lilly“, die „dank Hundeschule, viel Geduld und Spucke“ zu einem tollen Hund geworden ist, wie ihre Besitzerin in einem Internetforum schreibt.
Goldene Regeln, um einen Hund aus dem Tierheim zu erziehen
Lasst die Vergangenheit hinter Euch
Mit das Wichtigste: Wenn du einen Hund aus dem Tierheim zu dir holst, hake gemeinsam mit dem Hund die Vergangenheit ab. Der Blick sollte vorausgehen. Das bedeutet, auf den Hund eingehen, mit ihm viel Zeit verbringen, aber ohne ihn unter Stress zu setzen. Und dann versuchen, ihn Schritt für Schritt in die gewünschte Richtung zu erziehen. Wichtig ist dabei von Anfang an, dass man die Regeln, die für den Hund gelten, einhält und konsequent verfolgt. Ohne Ausnahmen.
Die ersten Tage nach dem Tierheim
Ideal ist es, wenn man sich an den ersten Tagen, nachdem man den Hund aus dem Tierheim geholt hat, ein paar Tage Zeit nimmt, also zum Beispiel Urlaub hat. Das Tier braucht nämlich Zeit, Zuwendung, eine ruhige Atmosphäre zum Einleben (das gilt damit vor allem auch für die Platzierung des Hundebetts) und die volle Aufmerksamkeit. Aber alles mit Bedacht, wenn die ganze Familie auf das Tier zustürmt, kann das schnell Stress bedeuten. Nutze diese Phase vor allem, um Vertrauen aufzubauen.
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Geduld haben und Nerven bewahren
Natürlich wird nicht alles von Anfang an klappen. Es braucht Zeit, bis man sich aneinander gewöhnt hat, Harmonie und Alltag Einzug halten. Deshalb sollte man mit dem Hund Geduld haben und zugleich selbst die Nerven bewahren, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. Dafür gibt es immer einen Grund, an dem man arbeiten kann.
Einigkeit in der Familie
In einer Familie sollte man sich nicht nur einig sein, dass man den Hund wirklich möchte, sondern auch gemeinsam den Hund erziehen und auf seine Bedürfnisse eingehen. Dabei kann jeder unterschiedliche Aufgaben wie das Gassi gehen oder das Bürsten übernehmen. Alle müssen auch die Regeln für das Tier kennen und sie verfolgen. Mit Konsequenz.
Worauf beim Erziehen achten
Man sollte schnell herausfinden, was der Hund aus dem Tierheim schon gelernt und verinnerlicht hat, und was man ihm bei der Erziehung noch beibringen muss. Erziehungsdefizite sind nichts Ungewöhnliches. Befolgt er Kommandos wie „Sitz“ und „Aus“ oder muss man sie ihm noch beibringen? Ist er wirklich stubenrein? Ist er es gewohnt, alleine zuhause zu bleiben oder bedeutet gerade das wegen Verlustängsten unendlichen Stress für das Tier, so dass man ihm die Angst in sehr, sehr kleinen Schritten nehmen muss?
Hundeschule in Betracht ziehen
Natürlich kann man als Hundebesitzer bei der Erziehung auch an seine Grenzen stoßen. Dafür gibt es Experten. Gerade das Beispiel von „Lilly“ zeigt, dass es sinnvoll sein kann, den Hund in eine Hundeschule zu geben, um ihn zu erziehen. Dafür sind diese Experten da, um mit ihrem Know-How den Hunden ein besseres Verhalten zu vermitteln und so ein harmonisches Zusammenleben mit dem neuen Herrchen und Frauchen zu ermöglichen.
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Schon an die Hundeversicherung gedacht?
Wenn du gerade einen Hund aus dem Tierheim geholt hast, solltest du nicht vergessen, dass der Hund auch gut versichert sein will.
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