Hunde streicheln oder mit ihnen ein wenig kuscheln macht Spaß. Doch darf man den Hund im Bett schlafen lassen?
Diese Frage sorgt bei den Hundebesitzern für kontroverse Diskussionen und auch das Verhalten ist entsprechend unterschiedlich. Für die einen Hunde ist das Bett ein absolutes Tabu, die anderen Hunde dürfen jeden Tag im Bett schlafen.
Klar ist: Es gibt kein Verbot. Tatsächlich hat eine Studie ergeben, dass ein Viertel der Hundehalter (dabei überwiegend Frauen) ihren Vierbeiner ins Bett lässt. Die Hundegemeinde ist also geteilt.
Doch was ist richtig? Entscheiden muss man als Hundehalter selbst, ob und unter welchen Umständen man den Hund in sein Bett lässt. Dabei sollte man aber verschiedene Aspekte berücksichtigen.
Was dagegen spricht, den Hund im Bett schlafen zu lassen
Es gibt einige Gründe, die dagegen sprechen, den Hund im eigenen Bett schlafen zu lassen.
Das sind vor allem:
Bakterien und Keime – Zecken und Flöhe
Hunde können Bakterien und Keime aufnehmen, Viren in sich tragen und diese übertragen. Das gilt genauso für Zecken und Flöhe, die sich eine neue Heimat suchen könnten. Wenn das Tier gemeinsam mit dir im Bett schläft, erhöht das die Gefahr der Übertragung. Vor allem Kinder sollten nicht gemeinsam mit dem Hund im Bett schlafen.
Gestörter Schlaf
Es kann vorkommen, dass dich der Hund in der Nacht aufweckt, wenn er unruhig wird oder ein Bedürfnis hat. Der Hund schläft mehr und folgt einfach einem anderen Schlafrhythmus. Dadurch kann dein Schlaf gestört werden. Das wird auch der Fall sein, wenn der Hund schnarcht.
Der Hund behauptet das Bett
Es soll schon vorgekommen sein, dass ein Hund das Bett als sein Revier angesehen hat und seinen Platz dort zum Beispiel gegenüber dem eigenen Lebenspartner knurrend behauptet hat. Soweit sollte es natürlich nicht kommen.
Der Hund hat sein eigenes Bett
Der Hund hat seinen eigenen Platz, sprich sein eigenes Hundebett. Dort ist sein eigenes Reich, dort soll er sich wohl fühlen und zu seiner Ruhe finden. Dein Reich ist das Bett. Sollte der Hund für sich entschieden, dieses Revier zu übernehmen, hast du ein Problem. Umso mehr, wenn er es mit Pinkeln auch noch markieren sollte.
Der Hund ist kein Kuscheltier und kein Ersatzpartner
Man sollte den Hund nicht als Kuscheltier betrachten und ihn deshalb ins Bett holen. Genauso wenig ist er im eigenen Bett der Ersatz für einen fehlenden menschlichen Lebenspartner an der eigenen Seite. Eine Vermenschlichung des Hundes ist nicht ideal. Schwierig könnte es auch werden, wenn plötzlich ein neuer Lebenspartner ins (Hunde)Leben tritt, der dann gerne anstelle des Tiers im Bett schlafen würde.
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Was du beachten solltest, wenn du den Hund im Bett schlafen lässt
Du findest, es ist gemütlich mit dem Hund im Bett und ringst dich nach ein paar Monaten durch, deinen Vierbeiner ins Bett zu lassen? Kein Problem. Wenn du dich dafür entscheidest, den Hund im Bett schlafen zu lassen, so solltest du aber ein paar Punkte beachten und bedenken.
Achte unbedingt auf die Hygiene
Die Hygiene ist das Wichtigste. Deshalb darf dein Hund nur ins Bett, wenn er sauber und gepflegt ist. Dazu zählt auch, dass er auf Zecken gecheckt, gebürstet und ausreichend entwurmt wurde. Direkt nach dem Gassi gehen ins Bett ist also ein Tabu! Unterbinden solltest du es auch, wenn der Hund ins Bett pinkelt, weil er sein Revier markieren möchte. Ein krankes Tier sollte auf keinen Fall im Bett schlafen.
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Du hast weiter das Sagen
Das Schlafen im Bett sollte nicht die Rangordnung infrage stellen. Also halte als Hundehalter weiterhin das Heft in der Hand. Du hast das Sagen und das Kommando. Die Lösung: Der Hund darf nur nach deiner Aufforderung ins Bett (es kann auch eine Art Belohnung sein). Gehorcht der Hund nicht mehr so gut, ist das ein Alarmzeichen. Dann solltest du ihn wieder in die Schranken weisen. Bei dominanten Hunden ist von vornherein Vorsicht geboten: Sie könnten das Schlafen im Bett als Aufwertung interpretieren.
Einen festen Platz im Bett
Eine Lösung kann es sein, dem Hund einen festen Platz im Bett zuzuweisen. Das könnte bei den eigenen Füßen sein, dabei strahlt der Hund sogar noch Wärme aus. Ist das Bett groß genug, dann kann man sogar das Körbchen oder eine Decke für den Hund im Bett platzieren. Eine gute Alternative ist es, das Körbchen neben das Bett zu stellen und den Hund dort schlafen zu lassen.
Es gibt klare Bettregeln
Überhaupt solltest du klare Bettregeln aufstellen. Das können zum Beispiel sein: Es kommt kein Hundespielzeug ins Bett. Der Hund muss Platz machen, wenn Herrchen oder Frauchen ins Bett möchte. Der Hund darf nie allein ins Bett. Rumtoben im Bett ist nicht erlaubt. Sprich: Der Hund sollte dem Schlafplatz Bett mit Respekt begegnen. Das muss man als Hundehalter auch vermitteln.
Unser Video-Tipp zum Thema „Hund im Bett“ von RudelbossTV:
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