In der warmen Jahreszeit bleiben Gewitter nicht aus. Doch was kann man tun, wenn der Hund Angst vor Gewitter hat?
Es gibt viele Hunde, die sich vor einem Gewitter fürchten. Sie besitzen dabei eine sensible Antenne. Schon lange bevor wir Menschen den Blitz und Donner bemerken, sind die Sinne unserer Vierbeiner schon geschärft. Manche Tiere zittern dann am ganzen Leib oder winseln, urinieren vielleicht sogar.
Dass der ein oder andere Hund dann sogar Reißaus nimmt und die Flucht ergreift, ist ein völlig natürliches Verhalten: Er läuft davon, um Schutz zu finden.
Lies dazu auch: Der Hund hat Angst – Was tun?
Bei Gewitter dem Hund einen Rückzugsort bieten
Einen solchen Schutz kann man dem Hund auch in der eigenen Wohnung anbieten. Im Grunde braucht er einen sicheren Rückzugsort, damit ist dem Tier bei Angst vor Gewitter am meisten geholfen. An diesem Rückzugsort darf der Hund bleiben, bis das Unwetter vorüber ist.
Als solch sicherer Ort bieten sich zum Beispiel die Hundebox, eine Kommode oder ein Bett bzw. Sofa, unter das der Hund schlüpfen kann, oder einfach eine Decke unter dem Tisch an. Vielleicht reichen auch ein Zimmer oder ein Flur ohne Fenster. Wichtig ist einfach, dass der Lärm und auch die Blitze gedämpft werden.
Man kann den Hund sogar dahingehend trainieren, dass er bei Gewitter diesen für ihn sicheren Ort aufsuchen wird. Leckerlis, die sich dann dort finden lassen, sind ein sehr willkommener Anreiz.
Den Hund an das Geräusch des Gewitters gewöhnen
Ein sinnvolles Training ist es auch, den Hund an das Geräusch eines Gewitters zu gewöhnen. Experten sprechen hier von der Desensibilisierung. Man zeichnet also ein Gewitter auf und spielt das Gedonner dann später dem Hund vor, zum Beispiel beim Spielen – bei den ersten Malen ganz leise und später Schritt für Schritt immer lauter.
Dem Hund wird so vermittelt, dass die Gewitter-Geräusche keine Bedrohung für ihn bedeuten. Es gibt sogar spezielle Desensibilisierungs-CD’s für diesen Zweck. Allerdings braucht dieser Prozess der Desensibilisierung Zeit und man sollte dabei sehr behutsam vorgehen.
Kein Trösten für den Hund bei Angst vor dem Gewitter
Keine Hilfe verspricht das Trösten, Bemitleiden und Streicheln des verängstigten Tiers während des Gewitters. Vielmehr könnte das den Hund in seiner Angst nur noch bestärken, so dass man am Ende nur das Gegenteil erreicht.
Das gilt genauso, wenn man den Hund bei einem Unwetter für sein Verhalten bestrafen sollte. In dem Fall verknüpft er das Negative (Unwetter) mit noch Negativerem (Strafe). Das ist umso sinnloser, da der Hund für seine Angst bei Gewitter ja nichts kann.
Dem Hund bei Gewitter Sicherheit vermitteln
Sinnvoll kann es dagegen sein, sich ganz normal zu verhalten und nicht auf das Winseln des Hundes einzugehen. So vermittelt man dem Tier, dass alles in Ordnung ist und ein Gefühl der Sicherheit.
Natürlich passt das nicht zu dem panischen Verhalten, das viele Menschen bei Gewitter an den Tag legen, indem sie schnell Fenster schließen, auf den Dachboden oder Keller laufen und alles im Haus kontrollieren. Das kann den Hund schon im Welpenalter bei Gewitter verunsichern und für sein ganzes Leben verängstigen.
Kann man dem Hund die Angst vor Gewitter ganz nehmen?
Ob man seinem Hund die Angst vor dem Gewitter ganz nehmen kann, muss man abwarten. Allerdings lassen sich ihm viele Hilfestellungen geben. So erreicht man, dass er weit weniger in Panik versetzt wird. Und allein damit ist schon viel gewonnen!
Sollte man die Angst des Hundes bei Gewitter gar nicht in den Griff bekommen, dann empfiehlt sich der Weg zu einem Verhaltenstherapeuten für Hunde.
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