Mein Hund ist eifersüchtig! Was tun?

Hund ist eifersüchtig
Ein Baby? Oder ein zweiter Hund? Und schon ist der Hund eifersüchtig (Fotolia / © Martina Osmy)

Dein Hund ist eifersüchtig? Zunächst einmal stellt sich die Frage, was die wahren Gründe für das Verhalten sind und ob wir bei einem Hund wirklich von Eifersucht sprechen.

Schriftstellerin und Hundeexpertin Katharina von der Leyen hat dem in ihrem Beitrag Hunde kennen keine Eifersucht eine Absage erteilt. Auch wenn es für uns Menschen so aussieht, als sei der Hund eifersüchtig, handelt es sich in ihrer Definition vielmehr bei unseren geliebten Vierbeinern um einen Kontrollzwang.

Dem Hund geht es dabei darum seinen Platz zu behaupten, wenn er sich zum Beispiel dazwischen drängt oder sich ähnlich besitzergreifend verhält, jault oder bellt.

Wir Menschen interpretieren das aber trotzdem als Eifersucht. Das ist aber völlig in Ordnung, solange wir uns dann mit dem Verhalten des Hundes und damit auseinander setzen, warum er eifersüchtig ist. Im Grunde geht es nämlich um Verlustangst und die Position im Rudel.

Der eifersüchtige Hund will weiter Aufmerksamkeit

Der Hund will weiter die gewohnte Aufmerksamkeit, wenn Herrchen eine neue Freundin hat und nun diese seine Zuwendung bekommt. Der Hund kann dann sein eifersüchtiges Verhalten an den Tag legen, weil er bemerkt, dass er seine bisherige Position verliert und sich jemand anderes in der Rangordnung des Herrchens in den Vordergrund geschoben hat. Bei ihm stellt sich Verlustangst ein. Das kann so weit gehen, dass der Hund zum Beispiel die Schuhe der Freundin zerbeißt.

Eine schwierige Situation könnte auch entstehen, wenn in der Familie Nachwuchs ansteht und plötzlich ein Baby da ist, das nun für Herrchen und Frauchen der neue Lebensmittelpunkt ist. Natürlich fühlt sich der Hund entsprechend zurückgesetzt. Fängt das Kind an zu krabbeln, kann sich die Situation noch verschärfen, weil der Hund das Baby dann möglicherweise noch mehr als Konkurrenz wahrnimmt.

Ein Auslöser für die vermeintliche Eifersucht ist zum Beispiel aber auch in manchen Fällen, wenn plötzlich das Kinderbettchen am bisherigen Schlafplatz des Hundes steht und er verdrängt wird. Solche Situationen sollte man vermeiden.

Der Eifersucht beim Hund vorbeugen

Überlege schon bei der Anschaffung, welcher Hund zu dir passt. Unterschiedliche Rassen haben unterschiedliche Charaktereigenschaften. Die einen sind familien- und kinderfreundlicher als andere. Wenn also Nachwuchs geplant ist, hol dir einen Hund, der entsprechend zu einer Familie passt.

Dem eifersüchtigen Verhalten des Hundes kannst du bei der Erziehung bereits vorbeugen, wenn du von vornherein klare Regeln befolgst und den Hund befolgen lässt. Dazu gehört auch, dass ihm nicht jeder Wunsch erfüllt wird.

Der Hund ist umso eifersüchtiger, je mehr Zuwendung er bislang bekommen und je mehr Wünsche er erfüllt bekommen hat. Ändert sich die Lebenssituation, dann bemerkt er plötzlich, dass diese Aufmerksamkeit nun wegen eines anderen Menschen – oder auch Tiers – verloren geht. Er fühlt sich zurückgesetzt.

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Was tun, wenn der Hund eifersüchtig ist?

Als Lösung, wenn der Hund eifersüchtig ist, sollte man ihm wieder eine gesunde und angebrachte Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen und vor allem sein Verhalten verstehen. Sorge für eine entspannte Atmosphäre und lass dem Hund wieder annähernd den Zuspruch zukommen, den er gewohnt ist. Damit räumst du seine Verlustängste aus und die Situation wird sich normalisieren.

Bei einem Baby muss der Hund weiterhin spüren, dass er gemocht wird und wichtig ist. Dazu gehört zum Beispiel, dass er nicht aus dem Kinderzimmer gejagt wird oder auch zum Spaziergang mit dem Kind mitgenommen wird.

Natürlich kommt es aber auf der anderen Seite auch darauf an, dem Hund die Rangordnung klar zu machen und ihm zu verdeutlichen, wer das Oberhaupt des Rudels ist. Deshalb ist auch Fingerspitzengefühl gefragt, wenn ein neues Familienmitglied wie ein Kind oder ein neuer Partner ins Leben tritt.

Eifersucht bei Hunden untereinander

Eifersuchtsszenen stellen sich manchmal auch bei Hunden untereinander ein. Wenn du zwei (oder mehr) Hunde hast, so wird es immer einen stärkeren und einen schwächeren Hund geben. Lass das als Hundebesitzer zu. Versuche nicht, in diese Hackordnung einzugreifen, beide Hunde gleichberechtigt zu behandeln oder zum Beispiel den schwächeren Hund sogar zu bevorzugen.

Wenn du zum Beispiel den in der Rangordnung stärkeren Hund schimpfst, weil er sich gerade irgendwo dazwischendrängt (zum Beispiel beim Streicheln mit dem zweiten Hund), dann untergräbst du in dem Moment seine Position und stärkst den in seinen Augen schwächeren Hund. So ist es sehr wahrscheinlich, dass es später unter den beiden Hunden die „Retourkutsche“ gibt und der schwächere Hund, der gestreichelt und bevorzugt wurde, bestraft wird.

Der stärkere Hund verteidigt seine Position

Das wiederum könnte dann als eifersüchtiges Verhalten ausgelegt werden. Im Grunde ist es aber eine Verteidigung der stärkeren Position. Solche Situationen können deshalb noch weiter eskalieren, wenn der Hundebesitzer auch wieder zugunsten des schwächeren Hunds eingreift, sollten die beiden Tiere die Rangordnung auf ihre Weise auskämpfen.

Deshalb ist wichtig: Verinnerliche und akzeptiere die verschiedenen Rollen, wenn du mehrere Hunde hast. Diese Rollen kannst du nicht beeinflussen oder ändern. Versuche vor allem nicht, den vermeintlich schwächeren Hund zu bevorzugen. Der stärkere Hund wird in dem Fall das Verhalten an den Tag legen, das von uns Menschen als eifersüchtig interpretiert wird. Tatsächlich will er nur seine Position im Rudel behaupten.

Als Hundebesitzer ist es deine Aufgabe, auch dafür zu sorgen, dass dein Rudel harmonisch funktioniert. Dann wird der stärkere Hund auch nicht eifersüchtig sein, sondern sich in seiner Rolle bestätigt fühlen.

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