Wenn der eigene Hund aggressiv ist, dann stehen viele Hundehalter vor einem großen Problem. Doch was kann man wirklich tun bei einem sogenannten Aggressionshund?
Das Wichtigste: Es gibt immer einen Grund dafür, warum der Hund aggressiv ist. Sehr häufig hat das mit der Umwelt, dem Verhalten des Herrchens oder Frauchens, vergangenen Erfahrungen und nicht zuletzt mit Unsicherheit oder Angst zu tun.
Das Verhalten eines aggressiven Hundes entspricht oft dem eines Hundes, der zum Beispiel ständig Menschen anbellt oder auch andere Hunde anbellt. Grundsätzlich sollte man beobachten, ob die Aggression immer in einer ganz bestimmten Situation auftritt. Findet man das heraus, dann kann man gezielt daran arbeiten.
Eins vorneweg: Stecken die Ursachen für das aggressive Verhalten aber zu tief, so sollte man sich nicht scheuen, einen Experten hinzuzuziehen.
Und: Wichtig ist bei einem aggressiven Hund auch, dass man für den Fall der Fälle eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen hat.
Warum ist der Hund aggressiv?
Es kann verschiedene Gründe geben, warum ein Hund ein aggressives Verhalten an den Tag legt. Denen muss man nachgehen. In aller Regel ist es eine gewisse Art von Stress, die das Verhalten auslöst und warum das Tier zum Angriff übergeht.
Der Hund hat Angst
Angst ist ein schwieriges Thema bei einem Hund (mehr zu Angst beim Hund). Sehr häufig kanalisiert sich diese Angst in Aggressivität oder auch in ein ausgeprägtes Bellverhalten. Beim Hund wird der Überlebensinstinkt geweckt, er schaltet sozusagen auf den „Kampfmodus“.
Der Hund ist wütend
Man kennt es auch von einigen Menschen. Frustration und Wut (zum Beispiel weil der Hund ein bestimmtes Ziel nicht erreicht) münden in Aggression. Frust beim Hund kann schon dadurch entstehen, dass er plötzlich an die Leine muss, obwohl er bisher frei laufen durfte.
Der Hund ist krank
Auch das kennen wir von uns Menschen. Ist man krank oder verletzt und muss große Schmerzen aushalten, dann ist man schlecht gelaunt und im schlimmsten Fall auch aggressiv zu seinem Umfeld.
Der Spieltrieb des Hundes
Schlägt der Spieltrieb des Hundes über die Maße durch, dann kann auch das in ein aggressives Verhalten des Vierbeiners übergehen. Das gilt ähnlich auch für das Jagdverhalten des Hundes.
Darüber hinaus können unter anderem auch eine mangelnde Sozialisierung als Welpe, genetische Gründe, ein übertriebenes Revierverhalten oder das Verteidigen des eigenen Futters bei Aggression eine Rolle spielen.
Noch mehr dazu:
Warum ist ein Hund aggressiv
Was kann man tun, wenn der Hund aggressiv ist?
In nicht wenigen Fällen ist es tatsächlich so, dass das Verhalten des Herrchens oder Frauchens ein Grund für die Aggression des Hundes darstellt. Ist man nämlich als Hundehalter schwach und nicht souverän genug, so dass man seine Rolle als Rudelführer nicht ausfüllt, fühlt sich der Hund unsicher und verteidigt sich sozusagen selbst mit seiner aggressiven Art.
Beispiel: Wird man als Herrchen sofort nervös, wenn ein anderer Hund aufkreuzt und nimmt den Vierbeiner an die kurze Leine, dann wirkt sich das zwangsläufig auf das Verhalten des Hundes aus. Stellt dieser dann fest, dass er mit Aggression den anderen Hund vertreiben kann und so sein Herrchen beschützen muss, ist schon eine Voraussetzung für aggressives Verhalten geschaffen.
Deshalb ist es wichtig, das eigene Verhalten zu hinterfragen und an sich selbst zu arbeiten. Wer ruhig, entspannt und souverän an der Seite seines Hundes agiert, der wird eine Besserung erreichen. Hysterie oder Panik bei einem selbst sind fehl am Platz.
Gehorsam des Hundes einfordern
Ein weiterer Schlüssel ist es dabei auch, beim Hund selbst den Gehorsam einzufordern. Das kann man mit einem klaren „Nein“, wenn er anfängt zu bellen und einem Lob, wenn der Hund dann ruhig bleibt. Damit machst du deinem Hund klar, dass du der Chef bist.
Dazu gehört auch, dass man den Hund nicht auf andere Vierbeiner losstürmen lässt. Er darf erst dazu, wenn du es ihm erlaubst.
Den Hund trainieren – mit Geduld
Wenn man sich entschieden hat, mit dem Hund zu trainieren und selbst an dem Aggressionsproblem zu arbeiten, dann muss man sich bewusst sein, dass es ein längerer Prozess ist.
Hat man herausgefunden, warum der Hund aggressiv ist, kann man damit beginnen, diese Situationen gezielt zu vermeiden. Man muss das aggressive Verhalten nicht herausfordern, indem man den Hund in eine Stresssituation bringt. Im nächsten Schritt sollte man versuchen, den Hund Schritt für Schritt an diese Problemsituationen heranzuführen.
Verboten ist auf jeden Fall ein Anschreien, Schlagen oder Bestrafen des aggressiven Hundes.
Den Hund sichern
Wenn du befürchtest, dass dein Hund Passanten oder andere Hunde beißen und verletzen könnte, musst du in jedem Fall entsprechende Maßnahmen ergreifen. Das sind vor allem eine starke Leine, ein Maulkorb und auch ein Zaun und verschlossene Tore um das eigene Grundstück.
Den Hund auslasten
Es gibt Hunderassen, die stecken voller Energie. Bekommen die Hunde dann nicht genug Aktivität und sind nicht ausgelastet, kann auch das in eine gewisse Aggressivität münden. Die Lösung liegt damit nahe: Der Hund braucht mehr Auslauf und Bewegung getreu dem Motto „Spiel, Sport und Spaß“.
Kastration oder Sterilisation
Eine Kastration oder Sterilisation kann ein aggressives Verhalten des Hundes abmildern. Ist dein Hund noch nicht kastriert oder sterilisiert, dann solltest du mit deinem Tierarzt darüber sprechen.
In schwierigen Fällen Experten beim aggressiven Hund hinzuziehen
Nicht jedes Problem bei einem aggressiven Hund kann man selbst lösen. Es ist auch möglich, dass die Ursachen bereits in der Aufzucht oder der früheren Haltung zu suchen sind und man mit noch soviel Mühe und Geduld beim Hundetraining überfordert ist.
Dafür gibt es mit einer Hundeschule, Hundetrainern und Hundepsychologen echte Experten, die man sich an die Seite holen kann.
Diese arbeiten dann gemeinsam mit dir und deinem Vierbeiner an den Gründen für die Aggressivität.
Unbedingt eine Hundehaftpflicht abschließen!
Ist der eigene Hund aggressiv, dann muss man unbedingt eine Hundehaftpflichtversicherung abgeschlossen haben. Damit ist man als Hundehalter abgesichert, falls doch mal etwas passiert. Zwickt der Hund zum Beispiel den Postboten in die Wade, dann kann das eine teure Angelegenheit werden, für die man ohne Haftpflicht selbst geradestehen muss.
Doch das muss nicht sein. Auf TKV24.de haben wir einen Online-Vergleich zur Hundehaftpflicht bereitgestellt. So findest du eine gute Versicherung zu einem attraktiven Preis!