Für einen Hund ist die Rangordnung sehr wichtig. Für den Mensch genauso.
Die Rangordnung aus der Sicht des Hundes
Der Hund ist ein Rudeltier. Das bedeutet auch, dass er sich in seinem Rudel einordnen muss. In der heutigen Zeit ist in der Regel die Familie, in der er lebt, sein Rudel.
Zwar ist die Rangordnung der freien Wildbahn nicht direkt auf das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund übertragbar, trotzdem gibt es auch in einer Familie Stärkere und – vielleicht auch aus Sicht des Hundes – Schwächere. Für den Vierbeiner existiert eine Hierarchie in dieser Familie und entsprechend wird er sich einordnen. Keine Sorge: Einer Autorität zu begegnen ist für das Tier normal.
Die Rangordnung aus der Sicht des Menschen
Wer sich für einen eigenen Hund als wichtigen Teil seines Lebens entschieden hat, für den sollte klar sein: Man steht selbst in der Rangordnung über seinem Hund. Als Herrchen oder Frauchen hat man das Kommando und bestimmt, wo es lang geht. Man ist das „Alphatier“. Manchmal hilft es, sich selbst in ein solches Alphatier in einem Hunderudel hineinzudenken. Wie würde es sich verhalten?
Tatsächlich sollte der Hund in einer Familie den niedrigsten Rang einnehmen, so dass es gegenüber keinem Mitglied der Familie Dominanzprobleme gibt. Tatsächlich ist oft von dominanten Hunden die Rede. Wenn das aber als Problem betrachtet wird, so wurde dieses Problem nicht selten hausgemacht.
Hundeerziehung für die Rangordnung zwischen Hund und Mensch
Als die Basis für eine intakte Rangordnung zwischen Hund und Mensch gilt eine konsequente Hundeerziehung. Konsequenz ist notwendig, damit einem später der Hund nicht auf der Nase herumtanzt und macht, was er will. Nimmt man seine Rolle als “Alphatier” nicht ausreichend wahr, dann wird sich das auf das Verhalten des Hundes auswirken und das Ganze läuft aus dem Ruder.
Dafür ist es notwendig, dass für den Hund gewisse Regeln gelten, die er zu befolgen hat. Diese Regeln müssen immer gelten und die ganze Familie muss dafür sorgen, dass daran festgehalten wird. Tatsächlich kann das dem Hund sogar Sicherheit geben. Die meisten Tiere ordnen sich gern unter und ein. Sie bauen ein Vertrauen zu den ranghöheren Familienmitgliedern auf. Und gerade diese Sicherheit und dieses Vertrauen sind wichtig im Zusammenleben zwischen Hund und Mensch.
Regeln für eine klare Rangordnung
Es gibt bestimmte Regeln, die für eine klare Rangordnung im Rudel bzw. in der Familie stehen.
Beispiele:
1. Der Hund frisst erst nach den Menschen und auch an einem anderen, seinem eigenen Platz.
2. Der Rudelführer hat Vortritt: Das bedeutet, dass an einer Tür erst das Herrchen oder Frauchen eintritt.
3. Das Herrchen oder Frauchen bestimmt immer, wo es langgeht. Das gilt auch beim Gassi gehen.
4. Das Herrchen oder Frauchen sucht sich aus, wo man selbst Platz nimmt. Das kann auch bedeuten, dass der Hund gar nicht oder nur bei Erlaubnis auf der Couch sitzen darf.
5. Als „Alphatier“ hat man Zugang zu allem, als untergeordneter Hund aber nicht.
6. Das Herrchen (oder Frauchen) bestimmt, wann und wie gespielt wird. Man ist derjenige, der Zugang zu den Spielsachen hat und auch das Spiel bestimmt.
7. Das Herrchen oder Frauchen bestimmt auch, wann der Hund Aufmerksamkeit bekommt. Deshalb kann man auch Ignorieren als Erziehungsmethode einsetzen.
Wann die Rangordnung leidet…
Immer wieder gibt es Fälle, bei denen es Herrchen oder Frauchen bei der Hundeerziehung nicht ernst genommen haben. Sie ließen dem lieben Vierbeiner vieles durchgehen, zeigten ihm keine Grenzen, wenn er sie ausgetestet hat – und wundern sich jetzt über das Ergebnis: Dass ihnen der Hund nicht folgt und er macht, was er will.
Die Rangordnung von Kindern im Vergleich mit dem Hund
Für (kleine) Kinder kann es schwierig werden, selbst eine höhere Rangordnung gegenüber dem Hund einzunehmen oder sie zu behaupten. Deshalb sollte man sie dabei unterstützen und anleiten. Das hilft dann auch in den kommenden Jahren des Heranwachsens. Natürlich gelten für Kinder auch gewisse Regeln, wie sie sich gegenüber dem Hund (nicht) verhalten dürfen. Wichtig: Kleine Kinder sollte man nicht mit dem Hund alleine lassen.
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